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- Pubblicato Domenica, 21 Novembre 2010 19:58
Städtepartnerschaften
Der Völkerverständigung liebstes Kind? Ein Vergleich zwischen Großstadt und Gemeinde
Tutti auspicano che gli Stati dell’Unione Europea si avvicinino sempre di più tra di loro sia a livello politico che dei singoli cittadini. Molte città e comuni tedeschi sono gemellati con altri di ogni parte del mondo. In questo modo è anche possibile fare la conoscenza di lingue e costumi di altri Paesi.Kirsten Ossoinig
Frühlingsgefühle, Sonnenschein und zart knospende Triebe nicht nur an Bäumen und Sträuchern, sondern auch in den Herzen frisch Verliebter, dies alles stellte sich in diesem Jahr nach einem langen, strengen Winter erst Mitte März ein. Sollte da vielleicht das Datum der sich zum fünfundvierzigsten Mal jährenden Verschwesterung Münchens mit Verona am 17. März eine Rolle gespielt haben? Auch wenn diese Verbindung zu einer südlicher gelegenen Stadt nicht unbedingt Einfluss auf ein mediterranes Klima in München hat, stehen doch immerhin die Verliebten der bayerischen Metropole unter der schützenden Hand der Veroneser Julia, die seit 1974 als Bronzedame das Alte Münchner Rathaus ziert. Viele der Liebespaare, die der Statue Blumen als Geschenk darreichen, machen sich wahrscheinlich keine Gedanken darüber, dass sie auch ein Wahrzeichen der Städtepartnerschaft zwischen München und Verona ist. Vor mehr als dreißig Jahren wurde die Julia von der Cassa di Risparmio di Verona, diedamals ihr 150-jähriges Bestehen feierte, an die Stadt München überreicht und verkörpert seitdem als bronzener Beweis die guten Beziehungen zwischen den beiden Städten. „Die Kontakte zwischen den beiden Städten sind exzellent“, sagt Dieter Mack, der beim Direktorium der Protokollabteilung der Stadt München unter anderem für die Partner-schaft München-Verona zuständig ist. Durch die Nähe zu Italien hätten sich laut Mack auch „viele Projekte im Kleinen ergeben“. So habe Verona zum Beispiel einen Verkaufs-stand auf dem Münchner Christkindlmarkt gehabt und werde auf der Bundes gartenschau ab Ende April mit einem „Romeo-und-Julia-Balkon“ vertreten sein. Wichtig sei, so Mack weiter, vor allem der Aus-tausch der Jugend, denn „darin liegt die Zukunft“. Ein großes Problem allerdings gebe es, wie er fort fuhr, denn für München undVerona sei es schwierig, „die Bürger unter einen Hut zu bringen“. Die Bayernmetropole habe so viele kulturelle Veranstaltungen, da gehe es leider manchmal im Trubel unter, „dass der Oberbürgermeister von Verona gerade zu Besuch ist“. Für die Bürger, die eine starke Affinität zu Italien und ein starkes Bedürfnis nach dieser Sprache und Kultur haben, stellt sich noch eine weitere Schwierigkeit: Es gebe zwar laut Mack „eine ganze Reihe von Menschen, die sich in der Partnerschaft engagieren wollen, aber es ist leider keine regelmäßige Mitarbeit möglich“. Eine münchnerisch-veroneser Verständigung auf Bürgerebene sei daher auch nur privat zu verwirklichen. Für Treffen, die über das Rathaus
organisiert werden können, müsse „ein offizieller Anstrich gegeben sein“. Der jüngste Antrittsbesuch des Veroneser Oberbürgermeisters, Paolo Zanotto, zum 45. Jahrestag der Partnerschaft sorgte bei Münchens Rathauschef Christian Ude übrigens für ein wenig Verwirrung: Denn ein „Professore Zanotto“ hatte weiland mit dem damaligen Münchner Oberbürgermeister Thomas Wimmer auch die Partnerschaft offiziell besiegelt. „Der Mann muss ja mittlerweile 90 Jahre alt sein“, soll Ude laut Dieter Mack gesagt haben. Es stellte sich dann aber heraus, dass es sich beim aktuellen Stadtoberhaupt von Verona um den Sohn von Professor Giorgio Zanotto handelt. Wie lebt eine kleinere Gemeinde mit ihrer Partnerschaft? Ortswechsel: Gilching, eine Gemeinde im Münchner Westen mit rund 18.000 Einwohnern, ist seit September 1989 verbunden mit Cecina, einer Kleinstadt in der Toskana direkt am Meer mit zirka 26.000 Einwohnern. Was das Knüpfen der deutsch-italienischen Kontakte betrifft, gestaltet sich die Partnerschaft zwischen diesen beiden Orten etwas einfacher als zwischen München und Verona. Aufgrund der kleineren Dimen-sionen fällt dort der private Austausch leichter. Zwar gibt es manchmal Schwierigkeiten mit der Verständigung, aber, wie die Gilchinger Partnerschaftsreferentin Dr. Adelheid Dörmer sagt, komme man „sehr gut miteinander aus“. Seit Beginn der Partnerschaft versuche man „verschiedene Gruppen zusammen zu führen“, so die Allgemeinärztin weiter. Am besten funktioniere das bei den Sportlern, „denn die verständigen sich nonverbal“. Wie in München liegt auch in Gilching ein besonderes Augenmerk auf den Jugendlichen, obwohl es laut Dörmer „mit den jungen Leuten eher schwierig ist, da hauptsächlich die besorgten italienischen Eltern ihre Kinder sehr behüten“. Jedes Jahr gibt es offizielle Termine, an denen die Abgeordneten beider Gemeinden teilnehmen. Auch in Gilching gibt es keine regelmäßige Mitarbeit an der Partnerschaft. Allerdings habe Adelheid Dörmer die Erfahrung gemacht, dass dies „vielen Gilchingern sowieso lieber ist“. Nichtsdestotrotz gibt es in der bayeri-schen Gemeinde den „Verein zur Förderung der Partnerschaft Cecina- Gilching“ und in Cecina das „Comitato del Gemellaggio“. Im Vergleich zu München besteht bei den Gilchinger Bürgern der große Vorteil, dass sie bei Interesse sofort einen Ansprechpartner haben: Hans Hartmann, Vorsitzender des Gilchinger Partnerschaftsvereins, vermittelt zwischen den Gemeinden, Vereinen und Privatpersonen. Zwar bräuchten laut Hartmann „viele Dinge Zeit, man kann nichts erzwingen“, aber eine Nachfrage für bestimmte Kontakte über den Verein sei „auf jeden Fall möglich“. Einige Verbindungen sind so auch schon zustande gekommen, als „Paradepferd“ bezeichnet Hans Hartmann die gemeinsamen Sportveranstaltungen. In der bayerischen Gemeinde ist der Partner-schaftsverein mit rund 170 Mitgliedern nach dem ortsansässigen Gartenbauverein
mittlerweile der zweitgrößte. Und wem der Sinn danach steht, sich auch einmal im Alltag auf Italienisch auszutauschen und dabei seine Sprachkenntnisse auffrischen möchte, hat die Möglich-keit, sich in einem Gilchinger Café zweimal im Monat mit Vereinsmit-gliedern zu treffen. So groß die Unterschiede zwischen Millionenstadt und Gemeinde, Italienern und Deutschen auch sein mögen, den Partnerschaften liegt die gleiche Motivation zugrunde: Sprachliche Barrieren und Vorurteile zu überwinden, verschiedene Lebensstile und Mentalitäten kennen zu lernen und eine freundschaftliche Basis für ein friedliches Miteinander in einem geeinten Europa zu schaffen.