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L'arsenale - l'arma segreta della "Serenissima Venezia"

Die Geschichte der einst grössten Schiffswerft der Welt

La prima pietra dell’Arsenale di Venezia fu posta nel 1104 sotto il dogato Ordelaf Falier (1102-1118). Lo scopo dell’Arsenale era quello di dare a Venezia un complesso cantieristico per la costruzione e alla riparazione di navi nelle immediate vicinanze della città. Il complesso si era reso necessario non solo per supportare il sempre più fiorente commercio ma anche per i trasporti commissionati ai veneziani in relazione alle crociate.

Tre sono le fasi che hanno portato alla realizzazione dell’Arsenale:

- nel 1104 fu costruito l’”arsenale vecchio”

- nel 1304 l’”arsenale nuovo” con le corderie e

- nel 1472 l’”arsenale nuovissimo grande”

Fin dall’inizio l’Arsenale era sottoposto alla direzione e controllo politico del Gran Consiglio. .

Dal 1276 la direzione dell’”Arsenale” era nelle mani dei tre “patroni dell’arsenal”, nel 1442 furono istituiti i “provveditori dell’arsenal”. Questi avevano il compito di controllare e coordinare i “patroni”, a loro subordinati. Tanto “patroni” come “provveditori” facevano parte della nobiltà e restavano in carica per 32 mesi e rispettivamente 16 mesi.

Nel 1571 venne istituita la figura del “masser”, il quale, ogni mese, era tenuto a riferire al Senato del lavoro dei “patroni” e doveva, inoltre, annotare su di un “quaderno grando” ogni movimento di denaro o di merce.

Gli “stimadori” erano invece protomastri con determinati funzioni di controllo tra cui quello dei legni acquistati o dei prodotti finiti.

Gli “appontatori” poi avevano il compito di tenere la contabilità per la remunerazione dei mastri e degli apprendisti che venivano pagati giornalmente. Oltre a ciò essi controllavano molto severamente le presenze, i ritardi e il rispetto dell’orario di lavoro.
Gli “arsenalotti”, come furono chiamati sin dall’inizio gli operai e gli artigiani, erano il cuore dell’Arsenale. Diventarono una vera ”aristocrazia operaia” e si autodefinivano una “grande famiglia”.
Godevano di tutta una serie di privilegi, tanto personali quanto istituzionali, come per esempio di un posto di lavoro praticamente “a vita” e di alloggi gratuiti nelle vicinanze dell’Arsenale.
Assumevano compiti normalmente riservati ai vigili del fuoco o alla polizia, come per esempio sorvegliare la zecca. Mettevano inoltre a disposizione le guardie per le sedute del Gran Consiglio, nonchè la guardia d’onore durante i funerali del doge. Nel 1629 fu istituito anche un “libro d’oro” degli arsenalotti.
La direzione tecnica dell’arsenale era nelle mani dell’”ammiraglio” o “armiraglio”, eletto a vita dai “protomastri”, che era  responsabile dello svolgimento dei lavori come anche dei materiali necessari alla costruzione e  riparazione delle navi.
I  “protomastri” erano responsabili dei settori di produzione. I quattro più importanti erano i “marangoni”, i “calafatti”, gli “albornti” ed i “remeri”. I quattro protomastri, assieme all’ammiraglio, costituivano il consiglio tecnico dei patroni e dei provveditori.

 

Uwe G. Fabritzek


Das Arsenale gehörte zu den am besten geschützten Geheimnissen der Serenissima - was mit dazu beigetragen haben mag, dass sich zahllose Mythen und Legenden um die venezianische Waffenschmiede - zugleich erste industrielle Produktionsstätte von Schiffen überhaupt - und Zeughaus bildeten.Das Wort „Arsenale“ kennt viele Väter- nach Sansovino stammt es von „arx Senatus“ (Festung des Senats), Dante nennt es „arzanà“, doch wahrscheinlich stammt es vom arabischen „darsina’a“ oder „dar-as-sinà’ha“ - Haus der Handwerker (Tarsanà in Sizilien, Darsanalis in Ligurien).
Nur wenigen hochgestellten Gästen Venedigs wurde ein Besuch im Arsenale erlaubt, so Dante Alighieri 1321, nach dem er die berühmten Verse in seinem „Inferno“ formulierte:
„Quale nell’Arzanà de’Viniziani/ Bolle l’inverno la tenace pece/A rimpalmar li legni lor non sani” (XXI Gesang) (Die im Arsenale der Venezianer/ Im Winter den Teer kochen/ Um das beschädigte Holz zu reparieren).

 

Im Jahre 1574 wurde dem staunenden Heinrich IV. von Valois, König von Frankreich und Polen demonstriert, dass die Arbeiter des Arsenale in der Lage waren, in nur einem Tag eine Galeere komplett fertig zu stellen - einschließlich der Einrichtung der Kombüse!

Im Arsenale arbeiteten zu seiner Hochzeit 16.000 Arbeiter, die in Krisenzeiten auf bis zu 30.000 aufgestockt werden konnten. Damit war das Arsenale die größte Schiffswerft der Welt und wegen seiner Produktionsabläufe Vorbild für spätere industrielle Fertigungen in aller Welt!

 

 

Zur Geschichte des Arsenale

Die ersten Aufzeichnungen über die Existenz des Arsenale aus dem venezianischen Staatsarchiv stammen aus dem Jahre 1100 und berichten über den Bau eines „Casa de l’Arzanal“ unter dem Dogat von Ordelaf Falier (1102- 1118) auf dem Areal von Olivolo, dem heutigen Castello. Auf zwei Inseln, „zimole“ (gemelli- Zwillinge) genannt, wurden zunächst die ersten 24 Werkstätten errichtet.

Ursächlich für die Gründung war zum einen die enorme handelspolitische Expansion sowie der Umstand, dass die Venezianer zum „Transporteur“ der Kreuzfahrer ins Heilige Land geworden waren. Benötigt wurde also ein großes Werftgelände, wofür das Areal von Castello geeignet war, da das einerseits gut vor möglichen Feinden zur See geschützt lag, andererseits günstig für die Anlandung der ungeheuren Holzmengen lag, die auf den Flüssen Brenta, Piave und Sile in die Lagune transportiert wurden. Mit dem Bau des Arsenale wurden die zahlreichen „squeri“ (Werften), die über die ganze Stadt verteilt waren, zusammengefasst - ein entscheidender Schritt für den Ausbau der venezianischen Handels - und Kriegsflotte.

Bereits 1105 umgab das „arsenale vecchio“ eine Mauer aus Backsteinen, der Zugang befand sich im Gebiet des heutigen Eingangs und war von zwei Türmen flankiert. Die Wasserzufahrt war mit einer eisernen Kette versperrt, die nur im Bedarfsfall geöffnet wurde. Zu Beginn des Jahres 1202 erbrachten die „arsenalotti“ (so wurden die Arbeiter des Arsenale von Anfang an bezeichnet) eine einzigartige Leistung, als sie für den „Vierten Kreuzzug“ innerhalb eines Jahres 200 Schiffe für die Kreuzfahrer bauten. Bekanntermaßen kamen die Kreuzfahrer nie in Jerusalem an- statt dessen eroberten und plünderten sie das christliche Byzanz unter der Führung des greisen Dogen Enrico Dandolo.

Bereits 1304 wurde angesichts des immer umfangreicheren venezianischen Handels die erste Ausweitung des Arsenale geplant, die eine Vergrößerung um die dreifache Fläche zur Folge hatte. Entsprechend den gemachten Erfahrungen änderten sich auch die Aufgaben: außer Reparaturen sollten künftig auch leichte Galeeren für die Kriegsflotte sowie die grösseren Handelsgaleeren hergestellt werden. Diese Schiffe blieben Eigentum der Serenissima und wurden jährlich an Kaufleute versteigert. Sie beförderten die kostbarsten Waren und fuhren mit bewaffnetem Geleitschutz in Konvois (muda) mit bis zu zehn Schiffen. Diese „mude“ fuhren nach Fahrplänen, in denen Bestimmungsorte, Frachten, Abfahrts- und Ankunftszeiten festgelegt waren.

Am Ende des 14. Jahrhunderts gab es vier dieser regelmäßigen „mude“: nach Zypern und Beirut, nach Alexandrien sowie zu den Häfen der  Rumenien und nach Flandern. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts kamen „mude“ nach Tunis, Barcelona und Südfrankreich hinzu. Die allseits gerühmte Zuverlässigkeit des Galeerenverkehrs, nur ganz selten durch Kriegwirren unterbrochen, war mit ein Grund für den unglaublichen Erfolg des venezianischen Handels.

Herausragendes Gebäude des „arsenale nuovo“ war die „corderie“ oder „tana“, eine Halle mit einer Länge von 316 und einer Breite von 20 Metern, gestützt von 84 Säulen. Dort wurden Hanfpflanzen gehechelt, gelesen und geschieden, die Fasern von Seilereimeistern zu Tauen gewunden. Die Tana wurde 1578 und 1583 von Antonio da Ponte nochmals vergrößert.

Unter dem Eindruck der Erfolge der türkischen Flotte und des Verlustes von Byzanz 1452, aber auch wegen der zunehmenden Stärke der spanischen Flotte, beschloß der Senat 1472 eine nochmalige Vergrößerung des Arsenale, das „Darsena nuovissima granda“, das 1484 fertiggestellt wurde. 1544 wurde vom Architekten Sanmicheli das „Casa del Bucintoro“, das das vergoldete Prunkboot des Dogen beherbergte, erneuert. Eine Explosion im Pulverlager verursachte 1569 schwere Schäden und wurde daraufhin verlagert. Ende des 17. Jahrhunderts wurden letzte Erweiterungsarbeiten abgeschlossen und für die nächsten 200 Jahre blieb das Arsenale praktisch unverändert, so wie es der Plan von Antonio Nadale wiedergibt.

 

 

Die Funktionsweise des Arsenale

Venedig war die einzige Seerepublik des Mittelalters, die sich auch in Friedenzeiten eine grosse Kriegsflotte hielt. Das Instrument dafür war das Arsenale, das immer auch politisch kontrolliert und dirigiert wurde.

Eine entscheidende Rolle spielten dabei die „Arsenalotti“, die Arbeiter und Handwerker des Arsenale. Dies erklärt auch ihre privilegierte Rolle im Staat: Sie hatten einen Arbeitsplatz auf Lebenszeit (!), wohnten kostenlos in unmittelbarer Nähe ihres Arbeitsplatzes und wurden gut bezahlt. Zu den institutionellen Privilegien der Arsenalotti gehörte, dass sie während der Sitzungen des Grossen Rates im Dogenpalast die Wachen stellten, die Aufgaben einer Feuerwehr übernahmen, die staatliche Münze (zecca) bewachten und beim Begräbnis des Dogen die Ehrenwache stellten. Die Arsenalotti hatten damit eine einzigartige Vertrauensstellung im wichtigsten „Unternehmen“ der Serenissima inne und stellten eine „große Familie“ dar. Sie verkörperten eine Art „Arbeiter-Aristokratie“ und seit 1629 gab es auch ein „Goldenes Buch“ der „mastri“ des Arsenale, in dem deren Söhne von Geburt an eingetragen waren - mit der Möglichkeit, später selbst im Arsenale zu arbeiten.

Bereits 1509 erklärte der Senat das Arsenale offiziell zum „Herzen Venedigs“ (Cuore dello Stato Veneto) und Marin Sanudo beschrieb in seiner „Cronachetta“ das Arsenale als „eines der schönsten Dinge der Welt“.

Die Arbeitszeiten der Arsenalotti waren genau geregelt und Jahreszeiten abhängig: so wurde etwa im Januar von 10.30 bis 13.30 und von 15.00 bis 17.30 Uhr gearbeitet- im Juli von 3.00 bis 9.30 und von 16.00 bis 18.30. Kinder, Frauen und Alte arbeiteten eine halbe Stunde weniger, die Meister eine Stunde mehr. Arbeit für Kinder unter 12 Jahren wurde 1492 offiziell verboten.

Die politische Leitung des Arsenale lag seit 1276 bei den „patroni dell’arsenal“. Sie waren als Patrizier Mitglieder des Grossen Rates und blieben für 32 Monate im Amt. Sie hatten Präsenzpflicht und wohnten im Arsenale - der „patron in guardia“ (zuständig für die Warenlager) im „palazzo dell’inferno“ (Haus der Hölle), der „patron cassier“ (zuständig für die Schiffsausrüstung) im „palazzo del purgatorio“ und der „patron in banca“ ( zuständig für die Finanzen) im „palazzo del paradiso“. Die Namensgebung der Häuser war eine Referenz an Dante. Ab Anfang 1486 mussten sie im 14-tägigen Turnus auch im Arsenale übernachten.

Der „patron in guardia“ durfte seinen Platz nicht verlassen und auch nicht an den Sitzungen des Grossen Rates teilnehmen. Er übergab jeden Morgen die Schlüssel für die Magazine an den „armiraglio“ und nahm sie nach Arbeitsschluss wieder in Empfang. Mindestens einmal am Tag musste er die Wachen überprüfen.

Der „patron cassier“ musste alle drei Tage den Zustand der zu reparierenden Schiffe kontrollieren und alle drei Monate einen Bericht über alle Schiffe im Arsenale erstellen. Zweimal im Jahr mussten die Bestände an Munition, Tauen und Segeln kontrolliert werden. Mindestens 20 Galeeren mussten stets einsatzbereit sein.

Der „patron in banca“ hatte die Aufgabe, zwei Tagesbücher (giornalieri) und ein „Hauptbuch“ zu führen. Die beiden anderen „patroni“ verglichen regelmäßig die beiden Tagesbücher mit dem Hauptbuch auf etwaige Unstimmigkeiten hin.

Jeden Samstag Vormittag legten die „patroni“ den „provveditori all’Arsenal“ (eine Art Intendanten, die nur dem Senat unterstanden) die Gehaltsbücher zur Genehmigung vor und zahlten am Nachmittag die Löhne aus. Nach einem Dokument aus dem 16.Jahrhundert war es die Pflicht der „patroni“, nicht nur für Ruhe und Ordnung zu sorgen, sondern auch für einen „ökonomischen“ Umgang mit Materialen wie mit den finanziellen Mitteln.

Über den „patroni“ standen die bereits erwähnten drei „provveditori“. Ihre Amtszeit betrug 16 Monate, auch sie waren Patrizier. Ihre Aufgabe war die direkte Kontrolle über alles und die Unterstützung der „patroni“. Sie berichteten dem Senat direkt über alle Probleme und den Stand der Arbeiten. Zusammen mit den „patroni“ waren sie auch für die Versorgung aller Stützpunkte der Serenissima mit Waffen, Munition und Materialien zuständig. Nicht zuletzt hatten sie sich auch um die Verpflegung der Standorte zu kümmern, wobei ein „uffiziale al biscoto“ (!) auch für die Bestückung der Kombüsen zuständig war. Die „provveditori“ wurden in ihrer Arbeit von einem Notar (scrivano grande), einem Steuerinspektor und einem Kriminalinspektor unterstützt.

Unter dem Druck der Auseinandersetzungen mit den Türken wurde vom Rat der Zehn am 28. Februar 1571 die Einrichtung der „masser“ (Kontrolleure) bestimmt. Diese hatten die Aufgabe, den Rat monatlich über die Arbeit der „patroni“ zu informieren sowie sämtliche Warenbewegungen im „Hauptbuch“ festzuhalten. Der „sopramasser agli armizzi“ (Kontrolleur der Seilerei) kontrollierte die Ein- und Ausgänge der „corderie“, während der „masser della casa“ (Hausmeister) für die täglichen kleineren Ausgaben des Arsenale zuständig war.

Außerdem gab es noch das Ehrenamt der „stimadori“ (Gutachter), die für die Kontrolle des mit öffentlichen Geldern gekauften Holzes zuständig waren. Sie hatten auch die Arbeiten der Schreiner und Sägemeister zu kontrollieren sowie die Arbeitszeiten der „Arsenalotti“. Schließlich gab es auch noch die „despontadori“ (Kontrolleure der Arbeiter am Arbeitsplatz), die festhielten, wer den Arbeitsplatz verließ, wer fehlte oder verspätet zur Arbeit kam.

Die Organisation der gesamten Arbeitsprozesse im Arsenale oblag dem „ammiraglio“ oder „armiraglio“ (Admiral, oberster Kommandant). Er gehörte nicht zum Patriziat und  wurde von den Obermeistern (protomastri) der Schiffsbauer auf unbestimmte Zeit gewählt. Als erfahrener und ausgewiesener Fachmann hatte er die Aufsicht über alle Arbeiten im Arsenale und die dort hergestellten Produkte. Hierarchisch stand er unter den „provveditori“ und den „patroni“. Zur Aufrechterhaltung der Disziplin hatte er einen „capitano“ (Hauptmann) unter sich.

Die „protomastri all’arte“ (von griech. protos, erster) waren jeweils für einen Produktionssektor zuständig - die vier wichtigsten waren die der Schiffszimmerer (marangoni), die der „calafatti“ (sorgten für die Dichtigkeit der Schiffe), die der Hersteller der Masten und der Ruder. Sie wurden von den „patroni“ im Hinblick auf ihr Können , ihre Erfahrung und ihre Führungsqualitäten ausgesucht. Entscheidend war dabei die Erfahrung und der Blick für Präzision der Arbeiten, die stets per mündlicher Überlieferung durch die Väter erfolgten. Die Familien berühmter „proti“ wie die der Nadal, der Baxon, der Greco oder der Bressan waren in der gesamten Republik bekannt und geachtet. Zusammen mit dem „ammiraglio“ waren die vier „protomastri“  der Technische Rat der „patroni“ und der „provveditori“.

Daneben gab es die „sottoproti“ (Untermeister), die sich die „protomastri“ zur Unterstützung aussuchten. Der „ammiraglio“ verlieh den Titel „mastro“ in der Regel nach sechs Jahren Lehrzeit. Ab 1465 mussten die alle Zimmerer eine Prüfung vor den „patroni“ ablegen, bevor sie aufgenommen wurden.

Ein „gastaldo“ (Präsident einer Fachrichtung oder „scuola“) war für die Akquise neuer Handwerker für das Arsenale zuständig. Die „bastasi“ oder „facchini“ (Träger) waren weitere Hilfskräfte, die dem Vorstand der „sestiere“ (Stadtsechstel) zur Verfügung standen und bei Bedarf vom „ammiraglio“ angefordert werden konnten. Sie wurden tageweise bezahlt und konnten praktisch überall eingesetzt werden.

Bereits aus dieser kurzen Darstellung der Arbeitsorganisation im Arsenale wird deutlich, wie perfekt die Arbeitabläufe durch die Serenissima organisiert waren und wie vielfältig die Kontrollorgane: An der Spitze standen Patrizier mit kurzen Amtszeiten (32 bzw. 16 Monate), die ihrerseits wieder kontrolliert wurden. Im Bereich der Produktion wurden die erfahrendsten Spezialisten in die Führung berufen, Fachleute, die in langer Familientradition lebten mit großem Verantwortungsbewusstsein. Die perfekt organisierten Kontrollorgane auf allen Ebenen, die Rekrutierung neuer Fachleute bis hin zur Bereitstellung zahlloser Hilfskräfte in den Stadtteilen im Bedarfsfalle weisen auf ein bis ins Kleinste durchdachtes System hin, das durchaus geeignet ist, die außergewöhnlichen Erfolge der Serenissima sowohl im Handelsverkehr wie bei kriegerischen Auseinandersetzungen zur See nachvollziehbar zu machen.

Bedenkt man dabei, dass die klimabedingt unterschiedlichen Arbeitszeiten, ein Verbot von Kinderarbeit und eine Reduzierung der Arbeitszeiten für Frauen und die ältere Generation im Venedig des 12./ 13. Jahrhunderts selbstverständlich waren, wird sowohl deutlich, welchen Vorsprung die venezianische vor der der damaligen „Weltwirtschaft“ hatte- und wie offenkundig rückständig und menschenverachtend zahlreiche Volkswirtschaften auch noch im 21. Jahrhundert sind.

 

(2007-3 pg 18)







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