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Vermisste "Elvira"?


La mostra "Monaco. Città del Liberty" ricorda l’euforia e lo slancio di rinnovamento della metropoli sull’Isar alla vigilia del 20° secolo. I 200 oggetti esposti nelle sale della Villa Stuck illustrano l’entusiasmo creativo di quella generazione di artisti che alla fine del 19° secolo diede inizio ad un profondo mutamento estetico e sociale dei valori. I giovani dei Laboratori Uniti fondati del 1897, dedicarono particolare attenzione alla configurazione di spazi abitativi. Un museo temporaneo del Liberty conferma l’importanza del ruolo assunto da Monaco in questo ambito. Dalla mostra, però, non si evince se e in quale misura lo stile Liberty abbia effettivamente influenzato gli architetti di Monaco. Se ci guardiamo un po’ in giro per la città siamo tentati di definire la suaarchitettura il tallone d’Achille della variante locale del Liberty.

Jerzy Jurczyk

Während meiner Schulzeit habe ich in einem Buch die Abbildung der fantasievollen Fassadendekoration des Hofateliers "Elvira" von August Endell gesehen. Ich war begeistert. Damals träumte ich von einer Reise nach München. Ich stellte mir München als die Stadt der kühnen Jugendstilarchitektur vor. Die Isarmetropole - weltberühmte Kunststadt - ist zweifelsohne eine Reise wert. Man sollte sich aber nicht allzu große Hoffnungen bezüglich der architektonischen Großzügigkeit des Jugendstils machen. Paradoxerweise ist das beste Beispiel für architektonischen Jugendstil der Stadt hinter der Mauer der Architektur des Historismus an der "noblen" Maximilianstraße versteckt.

Zu dem berühmten Theatergebäude der Kammerspiele von Richard Riemerschmid haben lediglich die Theaterbesucher Zugang. Leider kann man heute nur wenige Häuser in München dem Jugendstil zuordnen. Die ziemlich seltsame Version dieses Stils wurde so vom Klaus-Jürgen Sembach ("Jugendstil. Die Utopie der Versöhnung", Taschen 2002) bezeichnet: "Von allen künstlerischen Erneuerungsbewegungen um die Jahrhundertwende war jene in München vermutlich die volkstümlichste. Es gibt in dieser Stadt Beispiele eines rührenden "Vulgär- Jugendstils" [...] Der Münchner Jugendstil war weder intellektuell noch dünnblütig oder ätherisch. Seine Herkunft aus dem eigenen Land war augenfällig. Der allgemeine Aufbruch, der damals auch München erfasst hatte, zeigte hier jedoch das zwiespältige Ergebnis, dass er neben Neuem, Ungewöhnlichem und bisher nicht Gekanntem – der Münchner Variante des europäischen Jugendstils – auch Traditionelles bestätigte und belebte. Ein Neoklassizismus bürgerlicher Prägung war die zweite Frucht." Den heute allgemein üblichen Namen hat diesem Stil die 1896 durch den Verleger Georg Hirth in München gegründete Zeitschrift "Jugend" gegeben.

"Der Jugendstil – schrieb Karl Ruhrberg im Buch "Kunst des 20. Jahrhunderts", Taschen 2000 – hatte sich die totale Veränderung der Umwelt des Menschen zum Ziel gesetzt. Die jungen Künstler wollten die Welt mit Schönheit erfüllen, den Menschen ihre Individualität erhalten und der Vermassung entgegenwirken. Die Technik sollte "humanisiert", die Maschine dem Menschen dienstbar gemacht werden." Bereits zu Beginn des Jahrhunderts versuchten die Jugendstilkünstler das Problem zu lösen, das uns auch heute noch beschäftigt:

die Überbrückung der Kluft zwischen Künstler und Publikum, zwischen Individuum und Gesellschaft. Auch sie hatten den "Hang zum Gesamtkunstwerk", zu einem Kunstwerk also, das in den Alltag hineinwirken und das Leben selbst zum Kunstwerk machen sollte."Die meisten "Jugendstil"-Häuser sind heute in Schwabing (Ainmillerstraße 22, Franz-Joseph-Straße 19 und 21, Leopoldstraße 77, Römerstraße 11, Schellingstraße 26) zu finden. Es gibt sie auch in Bogenhausen (Lucile- Grahn-Straße 47), wo der Münchner Malerfürst Franz von Stuck an der Prinzenregenterstraße seine berühmte Villa und sein Atelierhaus, als dilettierender Architekt, errichten ließ. Die Villa Stuck ist seit 1992, neben dem Stadtmuseum und dem Lenbachhaus, drittes städtisches Museum in München. 1897 baute sich Franz von Stuck die luxuriöse, klassizistisch geprägte Jugendstilvilla und stattete sie nach eigenen Entwürfen als Gesamtkunstwerk üppig aus. 1913 ließ er den angrenzenden Atelierbau hinzufügen.

Das zum Museum umgestaltete Gebäude beherbergt einige von Stucks Gemälden, darunter seine erfolgreichen Bilder "Der Wächter des Paradieses" und "Die Sünde". Noch bis ins Jahr 2005 wird es dauern, bis die historischen Räume wegen andauernder Restaurierung wieder zugänglich sind. Ein Manko, das die Villa Stuck mit fünf Ausstellungen ausgleichen wollte. Unter dem Motto "München! Stadt des Jugendstils" wurde die Raumkunst, die Gestaltung von Textilien und Titelblättern der Zeitschrift "Jugend" bis hin zu den gläsernen Meisterwerken aus Nancy gezeigt. Weil die Sammlung des Museums selbst eher dürftig ist, fand man im Stadtmuseum einen Partner, der die Lücken großzügig füllte. Stucks ehemaliges Domizil wurde zum temporären Jugendstilmuseum umstrukturiert. Mit Erfolg? "Was unter dem Ausstellungstitel "München! Stadt des Jugendstils" im einstigen Palais des Malers und Bildhauers Franz von Stuck präsentiert wird, ist ein konzeptionslos ausgebreitetes Sammelsurium – kritisierte Joachim Hauschild im Kunstmagazin "art" 5 / 2004 –, das unter Zeitdruck in wenigen Monaten im Stadtmuseum zusammengesucht wurde. [...] Vom Jugendstilmuseum, in der Presseerklärung vollmundig beschworen, ist das Institut weit entfernt: neben Bildern, Plastiken, Möbeln und Wandverkleidungen aus dem Nachlass Franz von Stucks verfügt das Haus kaum über eigene Bestände. [...]

Der Münchner Jugendstil hat, mehr als 100 Jahre nach seiner Geburt, in München immer noch kein Zuhause gefunden." Obwohl zu Beginn mit Begeisterung von einer grandiosen Ausstellung gesprochen wurde, kam Tilmann Buddensieg in seinem Bericht für die "Süddeutsche Zeitung" (04.03.2004), auch zu einer ähnlichen Schlussfolgerung: "Leider droht der wunderbaren Veranstaltung ein schrecklicher Termin: In drei Monaten müssen die in dieser Fülle nirgendwo sonst zu sehenden Textilien und in sechs Monaten die gesamte Möbelausstellung aus ihrer Herrscherrolle in der Villa Stuck wieder in das bescheidenere Nebeneinander vieler geschichtlicher Themenbereiche ins Stadtmuseum zurück. Leider dokumentiert kein Katalog diese glanzvolle Versammlung der besten Stücke." Alle Ausstellungen zeigen, dass beim Jugendstill von einem einheitlichen Stil keine Rede sein kann. Er ist vielmehr eine Diskussion über die Formerneuerung, die außer mitWorten und Objekten auf allenEbenen der Kunst in der Zeit von etwa 1895 bis 1908 ausgetragen wurde. Jugendstil bedeutete nicht Kunstrichtung mit charakteristischem Formrepertoire. Es war viel mehr Lebensphilosophie, die in München nicht nur in der "Jugend" sondern auch im "Simplicissimus" (symbolisiert durch die rote Bulldogge von Thomas Theodor Heine) viel Platz fand. Als Rebellen wurden die Jugendstilkünstler von Franz von Lenbach energisch bekämpft. Komischerweise folgten dem despotischen Malerfürsten nicht die jungen Maler, sondern die ansässigen Architekten und bauten brav auf sein Kommando für die betuchte bürgerliche Kundschaft "Palazzi prozzi" im Sinne des Historismus. Und das ist vielleicht die Erklärung für den Erfolg des "Vulgär-Jugendstils"? Die Lenbach-Gefolgschaft war um eine ganze Epoche von August Endell entfernt, welcher schon 1898 nach einer „Kunst“ mit Formen strebte, „die nichts bedeutet und an nichts erinnert, die unsere Seele so tief, so stark zu erregen vermögen, wie die Musik mit Tönen.

" Sein Münchner Hauptwerk, Fotoatelier Elvira an der Von-der-Tann-Straße ist heute nur anhand alter Fotografien zu vergegenwärtigen. Die legendäre Drachen-Fassade wurde von Adolf Hitler offenbar so gehasst, dass das Relief 1933 auf seinen Befehl hin zerstört wurde. Das Zerstörungswerk Hitlers scheint in München heute niemanden zu schmerzen. Auf dem Platz des ehemaligen Fotoateliers Elvira an der Von-der-Tann-Straße hat sich das hässliche Verwaltungsgebäude des amerikanischen Generalkonsulats ausgebreitet. Gegenüber wurde, als politisch-korrektes Andenken, ein Stück Berliner Mauer aufgestellt. "Elvira", das bedeutendste Monument des Münchner Jugendstils hat auch – wie die verbrannten Bücher – ein "Denkmal" verdient. Nicht nur die Menschen, sondern auch die Kunstwerke werden vermisst.

(2004-3 pg 14)

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