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- Categoria: Cultura italiana a Monaco
- Pubblicato Venerdì, 10 Dicembre 2010 16:20
Der jazzige Lebensweg von Alessandro de Santis
Der Tenorsaxophonist ist leidenschaftlicher Musiker mit Liebe zu seiner Wahlheimat München
Un romano scopre a Bari la sua passione per il jazz, ma non le persone con cui condividerla. Si innamora di una monacense e di Monaco dove, dopo qualche difficoltà iniziale, trova l’ambiente giusto per potersi dedicare alla sua passione, anche professionalmente.Kirsten Ossoinig
Alessandro de Santis ist Vollblut-Jazzmusiker durch und durch. Aufgewachsen ist der gebürtige Römer in Bari. Dort gab es für ihn in seiner Musikrichtung nicht so viele Möglichkeiten. Er verliebte sich in eine Münchnerin und kam so in den achtziger Jahren nach Deutschland. Mangelnde Sprachkenntnisse und die fehlende Beziehung zur Münchner Jazz-Szene machten es de Santis am Anfang schwer, in München Fuß zu fassen. Seine Leidenschaft zur Musik half dem Tenorsaxophonisten jedoch, die Schwierigkeiten zu überwinden. Mittlerweile ist Alessandro de Santis ein „glücklicher Wahlmünchner“ und hat in verschiedenen Band-Formationen der Isarmetropole Jazz gespielt. Im Moment ist er mit der Band „I Soulisti“ an Münchner Veranstaltungsorten unterwegs. Die Musiker spielen groovigen Jazz-Soul-Sound der sechziger Jahre, unter anderem im „Mariandl“, der „Unterfahrt“, im „Kaffee Giesing“, im „Mister B`s“ und in der Schrannenhalle. Für Interventi erzählt Alessandro de Santis von seinem jazzigen Lebensweg.
Interventi: Was war für Dich der Punkt, an dem klar war, dass Du Jazz-Musiker wirst?
Alessandro de Santis: In Sachen Jazz war ich ein „Spätentwickler“. Wie alle anderen Jugendlichen hatte auch ich meine Diskophase und in meiner Clique wurde überhaupt kein Jazz gehört. Zufällig habe ich dann irgendwann einmal in einer Radiosendung den amerikanischen Pianisten Oscar Petersen gehört – das war für mich wie ein Schock. Ich habe mir dann Jazz-Schallplatten gekauft und nach und nach meine Sammlung erweitert. Als ich den Saxophonisten Stan Getz gehört habe, war für mich klar – das ist mein Instrument und die Musik, die ich machen möchte.
Interventi: Was bedeutet die Musik für Dich?
Alessandro de Santis: Jazz ist für mich auch eine Lebensart, man verändert sich dadurch in seinen Gedanken. Ich bin flexibler geworden und reagiere in meinem Leben auf jeden einzelnen Moment und jede Situation. Die musikalische Improvisation auf der Bühne ist das Pendant dazu. Am Anfang hat der Jazz auch Isolation für mich bedeutet, denn man will ja auch über seine Interessen sprechen und gerade die jungen Leute haben damals ganz andere Musik gehört.
Interventi: Lebst Du von der Musik?
Alessandro de Santis: Ja, allerdings nicht nur von Auftritten, sondern auch von Musikunterricht und mehreren verschiedenen Projekten. Es ist nicht immer einfach, aber gemeinsam mit meiner Frau geht es. Für mich ist die Musik eben Beruf und Berufung zugleich und ich brauche auch den Impuls, den die Stadt mir dabei gibt.
Interventi: Warum bist Du nach Deutschland gekommen?
Alessandro de Santis: Zum einen natürlich wegen meiner Frau. Zum anderen: Bari ist zwar eine nette Stadt, aber nicht unbedingt der geeignete Ort für die Art von Musik, wie ich sie machen möchte, das war sofort klar. Deswegen habe ich dann in verschiedenen italienischen Städten Jazz-Seminare und Workshops veranstaltet. Als ich meine Frau kennen gelernt habe, habe ich mich nicht nur in sie, sondern auch gleichzeitig in ihre Stadt, München, verliebt.
Interventi: Wie war die Anfangszeit in München?
Alessandro de Santis: Es war sehr schwierig, schon wegen meiner Nachbarn, denn das Saxophon ist sehr laut. Im Sommer bin ich zum Musik machen auf „meinen Hügel“ in den Westpark gegangen. Ich habe herumgefragt, bis ich einen kleinen Übungsraum in Schwabing hatte. Dort habe ich den Schlagzeuger kennen gelernt, der zusammen mit Werner Schmidbauer gespielt hat. Über Jam Sessions und Big Bands habe ich dann nach und nach immer mehr Leute kennen gelernt. Natürlich gab es am Anfang die eine oder andere kleine Krise – aber es gab auch immer eine Lösung. Ich bin überzeugt davon, dass, wenn man als Künstler authentisch ist und ehrlich sagt, was man meint, dann macht man auch die richtigen Bekanntschaften und bekommt die richtigen Freunde. Die Ehrlichkeit habe ich auch sehr an meiner Frau geschätzt. In Italien spielen oft die Form und die Diplomatie eine große Rolle, aber wenn man seine ehrliche Meinung offen ausspricht, braucht man nicht so viel „Rokoko“ drauf zu packen.
Interventi: Wie würdest Du Deine Musik beschreiben?
Alessandro de Santis: Da ich mehrere Projekte habe, ist das gar nicht so leicht. Auf der ersten CD sind fast nur eigene Kompositionen von mir und den Bandmitgliedern. Und als Italiener im Ausland spiele ich auch italienische Canzoni in der Jazz-Version, zum Beispiel „O sole mio“ oder „Volare“. Die neue CD heißt „Roma Termini“. Der Hintergrund war hier, dass ich so viele Musiker kennen gelernt habe, dass diese „Familie“ immer größer geworden ist. Auf der CD sind viele Musiker zu hören, die mit verschiedener Instrumentierung unterschiedliche Stücke aufgenommen haben. Und sie ist wirklich gut geworden, weil die CD dadurch so vielfältig ist. Zu hören ist unter anderem Joe Kienemann, der bis vor vier Jahren für den Bayerischen Rundfunk tätig war. Für „Roma Termini“ hat er noch mal Jazzpiano gespielt.
Mehr Informationen zur Band und zu Veranstaltungsterminen gibt es unter www.jazz.kulturserver-bayern.de und direkt bei Alessandro de Santis per Email, Questo indirizzo email è protetto dagli spambots. E' necessario abilitare JavaScript per vederlo. sowie unter der Telefonnummer 0160/4306111
(2007-2 pag 7)