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Categoria: Turismo
Pubblicato Venerdì, 03 Dicembre 2010 10:27

Essere venexian (1)

Von den Voraussetzungen, Venezianer zu werden

Chi vuole capire veramente Venezia, e magari desidera anche viverci, deve rendersi conto che questa città è ben più di una mèta turistica. La Repubblica Marinara di Venezia è stata per più di mezzo millennio il fulcro del potere politico ed economico del “mondo” di allora. Un successo basato sulla capacità di costruttori navali di grande genio, audaci marinai e abilissimi commercianti. Il risultato non va misurato soltanto a livello economico ma anche politico: Venezia, priva di una Costituzione scritta, di partiti, sindacati, corporazioni e senza un proprio esercito, è stata l’unico stato a non aver conosciuto conflitti interni. Chi oggi desideri conoscere questa città, magari anche viverci, dovrebbe prima conoscere la sua storia, la sua lingua ed avvicinarsi con dovuto rispetto e ammirazione alla miraculosissima serenissima.

Uwe Fabritzek

Dass Venezia einzigartig ist, wissen Sie ja schon aus meinem ersten Artikel. Aber worauf begründet sich diese Einzigartigkeit? Über das Phänomen der „Venezianità“ gibt es unzählige Beiträge, die sich zumeist mit dem Venezia seit 1797 beschäftigen. Diese Betrachtungsweise aber reicht nicht aus: die Position und Geltung Venezias liegt vielmehr in seiner herausragenden Stellung in der Weltgeschichte begründet: Dieses an sich kleine, nie mehr als 150.000 Einwohner zählende Stadtstaat hat über viele Jahrhunderte Weltgeschichte bestimmt und geschrieben! Das venezianische Einflussgebiet reichte im Osten über den gesamten Balkan und Griechenland, Konstantinopel und weit über das Kaspische Meer hinaus bis nach Tana- Endpunkt der Karawanen aus China wie Sibirien. Im Süden über Kreta und Zypern bis Beirut, von Alexandria bis Tripoli und Algier und im Westen gingen die Handelsrouten über Sizilien, die Balearen nach Portugal, Flanden, England und Nordeuropa.
Der vorausschauenden und umsichtigen venezianischen Politik war es gelungen, Venezia zum Welthandelszentrum schlechthin zu werden- vor allem für Gewürze, Stoffe, Gold- und Silberwaren, Tee und Kaffee. Dies gegen den Widerstand vieler Konkurrenten, vor allem den Der Seerepublik Genua, das einen hundertjährigen Krieg gegen die Serenissima führte.
Der ungeheure Reichtum, den dieser Handel für Venezia brachte war Ergebnis einer zielgerichteten Politik, die mit gesicherten „mude“, also Handelsfahrten durchgeführt wurden, die praktisch nach „Fahrplan“ (!) stattfanden. Zur Veranschaulichung: Der Staatshaushalt Venezias im 15. Jahrhundert war höher als der der wesentlich größeren Haushalte Englands oder Frankreichs! Noch erstaunlicher aber dürfte gerade heute sein, dass die „bilanci generali“ der Signoria nachweisen, dass es Venezia gelungen war, über mehr als eintausend Jahre ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Staatseinahmen und Schuldverplichtungen zu erreichen – einmalig in der Finanzgeschichte der Welt.
Grundlage dieser enormen wirtschaftlichen Erfolge  waren zum einen die schier unglaublichen Fähigkeiten der venezianischen Schiffsbauer (auf die noch einzugehen sein wird) im legendären „Arsenale“ sowie das berühmt-berüchtigte Geschick, die Gerissenheit der venezianischen Kaufleute. Venezia hatte dazu ein kunstvolles System der regelmäßigen Berichterstattung seiner ausländischen Vertreter, den Gebrauch von Geheimschriften entwickelt und war so in der Lage, auf alle Entwicklungen rechtzeitig zu reagieren. Dass Venezia dabei auf Kooperation und Verständigung setzte und keine „Kolonien“ schuf, sei nur am Rande erwähnt. Vielleicht war dies ein Grund dafür, dass Rolle und Bedeutung Venezias bis heute von den später so unheilvoll dominierenden „kolonialmächten“ totgeschwiegen wird?!
Um das Venezia von heute verstehen, begreifen zu können ist also die Kenntnis seiner glorreichen Geschichte, zu der auch zahlreiche Erfindungen, soziale Neuerungen aber auch Kriege wie Seeschlachten gehören, unabdingbar: Venezia ist eben nicht „eine schöne Stadt an der Adria“ sondern eben das prächtige und stolze Zeugnis einer einzigartigen Geschichte. Und der Beiname „serenissima“ bedeutet dementsprechend nicht etwa „die heitere“ sondern die „wahrhaft Erlauchtigste“ aller Staaten.
Für den Touristen, der heute im Trubel der Piazzale Roma ankommt und mit tausenden von Gleichgesinnten den Weg zur Rialto oder zum San Marco sucht, mag das alles nicht so wichtig sein (?).Für den Liebhaber, den Freund Venezias stellt sich dies aber ganz anders dar: Wer ernsthaft versucht, sich der Erlauchtigsten zu nähern, weiß, dass dies nur auf der Grundlage des tiefen Verständnisses dieser Stadt erfolgen kann, der Kenntnis seiner Besonderheiten, Leistungen und Erfolge. Mit anderen, meinen Worten: Venezia fordert Respekt und Achtung - und dies gilt für die Gegenwart ebenso wie für die Geschichte. Wer die Würde Venezias nicht respektieren lernt, wird nie Zugang zur Serenissima finden. Oder. Wer sich um Venezia wirklich bemüht - wird ihr bedingungslos verfallen....
Und nur diejenigen, die so empfinden können, sollten es wagen, sich „ihrer“ serenissima anzunähern - beispielweise dort leben zu wollen, sei es auf Zeit oder für immer. Venezia verstehen und be-greifen zu wollen heißt also vor allem Venezia in seiner Würde anzuerkennen und sich um das Verständnis für deren Leistungen und Errungenschaften zu Bemühen. Dazu gehört dann auch die Kenntnis der Sprache, die aktive Bereitschaft, sich auf die Stadt und ihre Menschen einzulassen, auf sie zuzugehen, sich ihnen anzupassen.
Wer dazu nicht bereit ist sollte darauf verzichten, Venezia auch nur zu besuchen: schon viel zu viele Menschen- ca. 20 Millionen jährlich- fallen buchstäblich in die serenissima ein, treten die Würde der Stadt buchstäblich mit Füssen, benutzen und misshandeln sie - jeder ist schon einer zuviel.
Gehören Sie aber nicht zu den „Neugierigen“ sondern fühlen Sie sich gleichsam angezogen von dieser Stadt - warum auch immer - dann lesen Sie bitte diese Beiträge auch in Zukunft, dann haben alle meine Hinweise zu Leben und Umgang in Venezia mit meiner mirculosissima serenissima Sinn, die ich mir über die Jahre buchstäblich erarbeitet habe.

(2007-1 pg 32)

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