Dettagli
Categoria: Turismo
Pubblicato Sabato, 11 Dicembre 2010 17:00

Das Venedig von heute

Uwe Fabritzek

Der Besucher von heute kommt entweder mit dem Flugzeug, dem Auto oder der Eisenbahn nach Venezia. Mit dem Pkw oder dem Bus (vom Flughafen) kommt er zur Piazzale Roma, Endstation für jeglichen Autoverkehr. Alle Züge enden am Bahnhof Santa Lucia, direkt am Beginn des Canal Grande.
Man informiert sich besser vorher anhand eines Stadtplans, wo das gebuchte Hotel liegt und wie es zu erreichen ist - zu verwirrend ist meist der Trubel bei der Ankunft.
Von der Piazzale Roma wie der Stazione führen die Linien 1 und 82 der Vaporetti durch den Canal Grande zum Lido di Venezia. Die meisten Hotels sind vom Canal Grande gut zu erreichen - aber nur die Linie 1 fährt alle Haltestellen an!

Die Stadt und ihre Architektur

Nach dem ersten Eindruck und der notwendigen Gewöhnung an die komplett verkehrsfreie Stadt sollte man sich Zeit nehmen, die Stadt zu erkunden. Am besten vom Hotel aus - und zu Fuß. Was sofort auffällt: Die Stadt ist unglaublich schön - zu jeder Tages - und Jahreszeit spiegelt sich die Vielfalt ihrer unterschiedlichen Bauten im unergründlichen Wasser der Kanäle wider. Abgesehen von den Bausünden des letzten Jahrhunderts ist die gesamte Substanz des „centro storico“ sehr alt: Nicht wenige Gebäude sind über 1000 Jahre alt, alle anderen mehrere hundert Jahre. Es lohnt sich, auf dem Weg durch die Calli die einzelnen Gebäude genau zu betrachten. Jedes von ihnen ein Unikat und hat seine Besonderheiten - vielleicht antike Eisengitter am Eingang oder vor den Fenstern, verzierte Kapitelle, Wappen an der Hausfront - oder eine zauberhafte „altana“. Auf diesen filigranen Holzkonstruktionen auf den Dächern, haben früher die „nobil donne“ ihre Haare gebleicht.Zahlreiche Gebäude wurden öfters umgebaut, unter dem bröckelndem Putz kann man erkennen, wo früher Fenster und Eingänge waren, wo Zwischenböden eingezogen oder Stockwerke aufgesetzt wurden. Besonders reizvoll sind die vielfältigen Schornsteine, die der Begrenzung des Funkenfluges dienten. Heute darf kein offener Kamin mehr betrieben werden.
Viele Gebäude erscheinen baufällig - ohne es zu sein. Der bröckelnde Putz ist ein Ergebnis des aggressiven Salzwassers, das alles angreift, besonders Marmor. Etliche Außenmauern wölben sich nach innen oder außen, lassen kaum Platz für einen Durchgang. Zahlreiche verrostetet Eisenklammern verbinden die Fassade mit den tragenden Holzbalken, viele Türen und Fenster sind mehr als schief - und zahlreiche Risse gehen oft über ganze Wände, auch bei Kirchen Das alles sind Folgen des instabilen Untergrundes. weshalb die Konstruktionen sehr leicht gebaut sein mussten. Eine Besonderheit sind die Böden: Ein spezieller Belag, „terrazzo“ genannt, der flexibel die Schwankungen des Bodens aushalten musste.
Auffällig sind die Unterschiede zwischen den feudalen Palazzi (von den Venezianern bescheiden „casa“ oder nur „ca“ genannt) und den einfachen Wohnhäusern, den „case popolari“. Diese findet man häufig in Castello, wo es eine Art Reihenhäuser gibt, in denen die „arsenalotti“ lebten. Die höchsten Häuser finden sich im ehemaligen Ghetto, in dem wegen des knappen Raumes mehr als sechs Stockwerke hoch gebaut wurde. Besonders reizvoll ist auch das Gebiet um die Kirche Nicolò dei Mendicoli und Sant’Angelo Raffaele im Grenzgebiet der Sestiere Santa Croce und Dorsoduro.
Die prächtigsten Palazzi finden sich am Canal Grande (bitte nie „Canale“!)- jede einflussreiche Familie hatte dort ihr „casa“ und wollte mit einem besonders prunkvollen Bau glänzen. Das Ergebnis dieses „Wettbewerbs“ ist die in der Tat „schönste Flaniermeile“ der Welt. Kaum vorstellbar, welche Pracht und Schönheit die seinerzeit freskengeschmückten Palazzi ausstrahlten. Heute sind von den Fresken nur noch Spuren zu erkennen.
Eine nächtliche Fahrt mit der Linie 1 durch den Canal Grande, dessen beleuchtete Fenster so manchen Blick auf edle Murano-Leuchter, bemalte Deckenbalken und fresken- oder bildergeschmückte Wände erlauben, gehört zu den schönsten (und preiswertesten) Besichtigungen.
Die Fülle der historischen Bauten ist trotz der Zerstörungen seit 1797 unüberschaubar - und auch in den Randbezirken findet sich manches Juwel venezianischer Baukunst. Oft kann man erkennen, dass Steine anderer Gebäude verwendet wurden - kein Wunder, wenn man weiß, dass viele Materialien beispielsweise von dem einst blühenden Torcello (und anderen Inseln) in Venezia wieder verwendet wurden. Beachtung verdienen auch die zahlreichen „pozzi“ (Brunnen) auf den „campi“, lange die einzige Trinkwasserquelle. Sie sind alle antik, aus Marmor oder Kalksandstein und meist wappengeschmückt. Die großen Palazzi hatten ihre privaten „pozzi“.
Venezia ist noch heute die Stadt mit den meisten Gärten in Italien - auch wenn man sie meist nicht sieht. Hinter hohen Mauern versteckt, sind sie liebevoll gepflegte grüne Oasen. Einst war Venezia für seine botanischen Gärten und exotischen Pflanzen berühmt, die die Händler aus fernen Ländern mitgebracht hatten. Manchmal gelingt es, einen Blick durch offene Türen in Gärten zu werfen, meist muss man sie erahnen, wenn grüne Triebe hohe Mauern überragen.

Besichtigen

Venezia ist auch heute noch so reich an historischen Sehenswürdigkeiten - die ganze Stadt ist ja eine!-, dass es schwer fällt, besondere Empfehlungen zu geben.
Beginnen wir mit den „must“: Die Piazza San Marco mit dem Dogenpalast, den Prokuratien und der Kathedrale sind Pflicht wie auch die Rialto-Gegend mit Markt, die campi San Giovanni e Paolo, Santa Maria Formosa, San Polo, San Giacomo dall’Orio, San Pantalon, San Barnaba mit ihren Kirchen sollten wenigstens besucht werden.
Unter den Kirchen sind vor allem die Santa Maria Gloriosa dei Frari (San Polo), San Giorgio Maggiore, Santa Maria della Salute, die kleine San Zan Degola in Santa Croce, aber auch San Marcuola und Madonna dell’Orto und die faszinierende Gesuati-Kirche (alle in Cannaregio) zu erwähnen. Besonders reizvoll sind auch die „abgebrochenen“ „campanili“ am Campo San Boldo (Santa Croce) und am Campo Santa Margherita in Dorsoduro.
Die Museen wie Accademia, Querini Stampaglia, Marciana, Corner, Guggenheim sind natürlich alle einen Besuch wert - aber vielleicht erst, nachdem man alles andere schon besucht hat?
„Entdeckungstouren“, natürlich zu Fuß, durch Santa Croce in Richtung Santa Marta, entlang der Fondamente Nove aber auch hinter dem Arsenale in Castello geben Einblicke in das Leben von heute. Originell die „Wäsche-Parade“ in Castello (nicht nur!), die genauen Aufschluss über die Bewohner gibt. Dort finden sich dann auch „bar“ und „osterien“, die es in Qualität mit allen andern aufnehmen können - nur preiswerter sind. Aber auch hier gilt wie überall: Wenn man sich setzt ist es teurer, auf Terrassen ohnehin. Denn: Der Venezianer trinkt seinen „ombra“ oder caffè im Stehen und drinnen - wer sich setzen will muss Tourist sein - und zahlen.
In diesen Gegenden findet man auch immer Gesprächspartner, Kontakt mit Einheimischen. Und wenn man gar öfters kommt, wird man stets freundlich begrüßt - und auch schon mal zu einem Gläschen eingeladen.


Die Inseln

Zahllos sind die Inseln in der Lagune, nicht alle bebaut, bewohnt oder zu besichtigen. Die wichtigsten sind Giudecca, der Lido, Murano, Burano, und Torcello.
Giudecca war einst Gefängnisinsel, dann bevorzugter Garten der Reichen, später Industriegebiet unter anderen mit den deutschen Firmen Junghans und den Mulino Stucky. Die wichtigste Kirche ist die Redentore mit Palladio-Fassade und dem jährlichen Fest zum Gedenken an die Pest des Jahres 1630.
Der Lido di Venezia ist heute ein Geheimtipp: Wer auf Badeurlaub und Sandstrand nicht verzichten möchte und gleichzeitig Venezia besuchen will, ist hier richtig. Am Golfplatz Albarello begegneten sich schon Hitler und der Duce - aber das sollte kein Grund zur Besichtigung sein, die Filmfestspiele wohl auch nicht?
Murano ist bekannt wegen seiner Glasproduktion, die bereits im 13. Jahrhundert wegen der Brandgefahr aus Venezia ausgelagert wurde. Viele der hübschen Glasprodukte kommen heute aus Asien!
Burano besticht durch seine bunten Fischerhäuser, angeblich von einsamen Fischerfrauen bunt getüncht, ist Heimat der „Luftstiche“ (Brüsseler Spitze), die von Kindern in mühevoller Arbeit hergestellt wurden. Auch sie kommt heute meist aus Asien.
Torcello, einst Bischofssitz hat ein wichtiges Museum mit frühgeschichtlichen Zeugnissen. Von einst über 10.000 Bewohner sind nur etwa fünfzehn (!) geblieben - aber Museum und Kathedrale mit veneto-byzantinischen Mosaiken aus dem 11. Jahrhundert lohnen den Besuch.
Die Inseln sind alle mit Linienschiffen von den Fondamente Nove zu erreichen.

 

Der Umgang mit den Menschen

Den „typischen“ Venezianer gibt es ebenso wenig wie den typischen Deutschen - aber die Venezianer von heute sind trotzdem ein Völkchen für sich.
Um mit den „nobile“ zu beginnen: Es gibt sie fast nicht mehr im Venezia von heute, die wenigen verbliebenen bleiben meist für sich, für den Besucher kaum sichtbar.
Der Venezianer hält auf sich, ist immer an seiner korrekten Kleidung - Anzug, Krawatte, Kostüm und Make-up und geputzten Lederschuhen zu erkennen. Unverkennbar auch die Gondoliere - an ihrem geraden Gang und dem vom Rudern ausgeprägten Oberkörper.
Nach jüngsten Schätzungen leben heute noch etwa 60.000 Bewohner in Venezia, die Inseln eingeschlossen. Viele im „centro storico“ Arbeitende kommen vom Festland, sind also Pendler und nicht immer Venezianer. Wer aber Venezianer, also dort geboren ist, der lässt das auch gern alle wissen! Der Stolz auf „ihr Venezia“ ist allen eigen und oft erzählen sie von der Geschichte der Serenissima. Man trifft sie an jedem „banco“ in jedem „sestiere“, vor allem aber in der Mittagszeit in den „bar“ um den Markt am Rialto. Die fachkundige Begutachtung des Fischmarktes gehört zu den wichtigsten Aufgaben - schließlich hat fast jeder Venezianer eine „barca“ und ist begeisterter Fischer. So dreht sich denn auch fast jedes Gespräch um den letzten Fang - und wenn man hört, was die „vermi“ (Würmer als Köder) kosten und dies mit den meist überschaubaren Fangergebnissen vergleicht... Aber das kann der Begeisterung für das Fischen keinen Abbruch tun - schließlich lassen die Ehefrauen ihre Männer gern aufs Wasser - glauben sie sie dort doch gut aufgehoben.
Dies gilt für eine andere sehr verbreitete Tradition weniger: Den „giro d’ombra“. Dabei handelt es sich um zwanglose Runden, die sich mittags und/oder abends in einer bar treffen, um eben einen „ombra“ zu trinken. Der „ombra“ ist nichts anderes als ein Glas Wein und hat seinen Namen daher, dass der Wein früher im Schatten („ombra“) des Campanile San Marco verkauft wurde. Meist bleibt es nicht bei einem Glas, bei einer bar - man trifft immer jemanden, der einen weiteren „giro“ ausgibt... und so fort. Das kostet zwar nicht viel Geld, aber der Nachmittag ist dann meist verloren. (Und abends geht es dann weiter!)
Sind die Venezianer meist aufgeschlossen und umgänglich, so darf das nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Freundlichkeit meist Ausdruck des notwendigen Miteinander im überschaubaren venezianischen Kosmos ist: Wer sich jeden Tag mehrmals begegnet, grüsst, spricht miteinander - und trinkt auch einen caffè oder ombra“ zusammen. Für den ohnehin emotional angeregten Besucher wird diese Kommunikation leicht mit „Freundschaft“ verwechselt - ist er ohnehin von seinem Heimatland diesbezüglich nicht verwöhnt.
Doch Vorsicht: Tatsächlich ist der Venezianer nur wenig zugänglich für alles, was über oberflächliche Kontakte hinausgeht. Vielleicht ein Relikt aus der Geschichte, in der private Kontakte mit Fremden verboten waren? Jedenfalls ist es eine Auszeichnung besonderer Art, von Venezianern nach Hause eingeladen zu werden. Ansonsten tut der Besucher immer gut daran, nicht jede Geste als Zeichen echter Freundschaft zu nehmen und bei der Auswahl und der Intensität seiner Kontakte seine eigenen Maßstäbe anzulegen - nicht die der Anzahl der in Gemeinschaft getrunkenen „ombra“.
Dieser vorsichtige Appell zur Zurückhaltung ändert aber nichts daran, dass das Leben in Venezia heute auch deshalb so überaus schön und erfüllend ist, weil die menschlichen Kontakte so spontan und intensiv sind. Man spürt, dass das Wohnzimmer des Venezianers nicht in seiner Wohnung ist, sondern in den „bar“ und auf den „campi“, wo sich Jung und Alt, Kinder und Hunde, Venezianer und Fremde tagtäglich freundschaftlich begegnen. Über Vereinsamung kann sich in Venezia wirklich niemand beklagen - vorausgesetzt er ist bereit, sich selbst einzubringen.


Leben in Venezia

Wer in Venezia leben möchte steht zunächst vor der Entscheidung, wo und wie er wohnen will. Für einen Zeitraum von wenigen Wochen bietet sich eine Ferienwohnung an. Je nach Lage, Größe, Ausstattung sind dafür pro Woche ab etwa 500 Euro zu zahlen - ohne Begrenzung nach oben.
Meine Empfehlung: Eine einfache Wohnung in guter Lage von Santa Croce, Cannaregio oder Castello. Gute Lage bedeutet: Nie im Erdgeschoß, mit viel Licht und Sicht. Die Entfernung zur nächsten Vaporetto-Haltestelle oder Supermarkt ist weniger wichtig.
Die Inseln empfehle ich ausdrücklich nicht, da mit der stets notwendigen Schiffsverbindung das interessante Leben im „centro storico“– vor allem abends-hinfällig wird.
Wer länger bleiben will (ab einem halben Jahr etwa) für den empfiehlt sich eine Mietwohnung in gleicher Lage, die zu Preisen von etwa 1.000 Euro im Monat (zuzüglich Nebenkosten) angeboten werden - stets mehr oder weniger gut möbliert. Schenken Sie dem Mietvertrag, meist für ein Jahr mit Verlängerungsmöglichkeit, große Aufmerksamkeit - und schließen Sie ihn nicht „schwarz“ ab, das würde Sie rechtlos stellen.
Wollen Sie eine Zweitwohnung in Venezia mieten, empfiehlt es sich dringend, eine solche nur mit einem regulären Mietvertrag und der Laufzeit vier plus vier Jahre abzuschließen. Der Vertrag muss behördlich angemeldet werden und gibt Ihnen als Mieter einen umfassenden Schutz. Allerdings ist es für einen Ausländer schwierig, eine solche Wohnung zu finden - man vermietet eben lieber für kürzere Zeit und mehr Geld. Je nach Größe und Ausstattung (möbliert - unmöbliert) gibt es solche Wohnungen ab etwa 1.000 Euro im Monat.
Beabsichtigen Sie eine eigene Wohnung in Venezia zu erwerben: Zunächst herzlichen Glückwunsch dazu! - dann aber der Rat, höchst umsichtig und nur mit professioneller, deutschsprachiger Hilfe vorzugehen. Der venezianische Immobilienmarkt ist ein wahrer Dschungel und fest in der Hand unzähliger Makler. Die Probleme liegen in der Unübersichtlichkeit der Objekte, der antiken Bausubstanz und den lokalen Vorschriften. Aus jahrelanger Erfahrung weiß ich, dass zahlreiche Immobilienkäufer schlechte Erfahrungen machen mussten. Das darf aber nicht sein - schließlich ist eine eigene Wohnung in der Serenissima ein Traum ganz besonderer Art, der nicht zum Alptraum werden sollte!

Mobilität: Die Einzelfahrt mit dem Vaporetto kostet stolze 6 Euro- günstiger sind die Tageskarten, die es für ein bis drei Tage gibt.Es empfiehlt sich (auch für häufigere kürzere Aufenthalte) die „carta venezia“, mit der pro Fahrt nur circa ein Euro (normal sechs) zu entrichten ist oder auch ein Monatsticket für etwa 25 Euro erworben werden kann.

Einkaufen: für den täglichen Bedarf empfiehlt sich der nächstgelegene „alimentari“, der fast alles anbietet, vielleicht etwas teurer ist, aber eben auch (fast) immer geöffnet hat. Für größere Lebensmitteleinkäufe gibt es eine Anzahl von Supermärkten im „centro storico“, mit günstigen Preisen. Noch günstiger sind die großen Märkte in Mestre, die mit dem Bus oder Pkw angefahren werden müssen.
Immer ein besonderes Vergnügen ist der Einkauf am Rialto mit seinem Fisch- und Gemüsemarkt, Metzgereien und Delikatessgeschäften. Die Auswahl ist groß, die Qualität meist gut - die Preise immer hoch!
Für den Einkauf von Haushaltsgeräten oder Einrichtungsbedarf empfehlen sich die großen Märkte in Mestre, deren Angebot auch viele deutsche Anbieter umfasst.

Essen und Trinken: Unzählig ist das Angebot an „bar, cicchetterie, osterie, ristoranti, pizzerie“. Generell gilt: Schauen Sie vor jeder Bestellung auf die Speisen- und Getränkekarten. Das kann Ihnen helfen, viel Geld zu sparen. Beachten Sie dabei, dass alles an Tischen Servierte immer mehr kostet. Noch ein Hinweis: Nur Lokale mit Tischen und Stühlen müssen auch eine Toilette („bagno“) haben.
Jeder Besucher Venezias möchte gerne „typische“ Gerichte essen - und fast alle Lokale bieten eben diese meist marktschreierisch an! Mein Tipp: Achten Sie auf die Gäste, die bereits essen sind darunter Arbeiter? Dann sind Sie in der Regel richtig! Beachten Sie, dass Lokale mit Terrassen oder Gärten immer teurer sind, das gilt besonders für die Lokale am Canal Grande und alles um den San Marco.


Noch einige Hinweise:

- Sind Sie nicht länger als drei Monate am Stück in Venezia, brauchen Sie sich nicht (bei der „questura“) anzumelden.

- Für alle Zahlungen, Telefonanmeldung, Bankkonto benötigen Sie den „codice fiscale“ vom „ufficio delle entrate“ .

- Telefon: Verfügt die Wohnung über keinen Festnetzanschluss oder telefonieren Sie nur wenig, empfiehlt sich der Erwerb einer italienischen Simcard zum Wiederaufladen.

- Internet: Es stehen zahlreiche Internetcafes zur Verfügung, sollte die eigene Wohnung keinen Anschluss haben.

- Theater, Oper, Konzerte: das Angebot ist sehr groß und vielfältig - der Besuch eines Konzertes im historischen Ambiente ist immer ein besonderes Erlebnis. Einzigartig ist ein Konzert in der Frari-Kirche mit den historischen Orgeln im Angesicht der „Assunta“ (Himmelfahrt) von Tizian aus dem Jahre 1518!


Praktische Tipps und Hinweise

Ankommen

Mit dem Flugzeug: Vom Flughafen Marco Polo mit dem Bus Nummer 5 zur Piazzale Roma (2 Euro), Fahrtzeit etwa 15 Minuten;
Vom Flughafen Treviso mit dem Bus zur Piazzale Roma (5 Euro), Fahrtzeit etwa 40 Minuten.
Mit dem Auto: Vor der „Ponte della Liberta“ befinden sich eine Reihe von privaten, rund um die Uhr geöffneten und bewachten Parkplätzen - nach „Via Righi“ fragen! (ca. 3,50 Euro/24 Stunden).

Die Parkplätze an der Piazzale Roma kosten 20 Euro/Tag.
Mit dem Zug: Ankunft am Bahnhof Santa Lucia, direkt am Canal Grande.
Weiter jeweils mit den Vaporetti- Linienschiffen (siehe „In Venezia mobil“).

Übernachten

Eine Vielzahl von Hotels bietet Zimmer in allen Lagen und Preisklassen an.
Gute, eher einfache Hotels im „centro storico“ bieten Doppelzimmer/ Bad/ Frühstück ab ca.80 Euro/ Nacht an. (Siehe Seite 39) Frühzeitige Reservierung empfohlen.
Ferienwohnungen empfehlen sich ab einer Woche und besonders mit Kindern. Preise ab 80 Euro/Nacht, Rabatte für längere Aufenthalte.
Der berühmte Lido di Venezia mit seinem schönen Strand empfiehlt sich besonders für einen kombinierten Kultur- und Badeurlaub, auch mit kleineren Kindern. Preise wie im „centro storico“.

Essen und Trinken

Grundsätzlich gilt: Die Speise- und Getränkekarten prüfen, bevor Sie sich setzen! Werden „coperta „ (Gedeck) und / oder „servizio“ (Bedienung) gesondert berechnet, ist abzuraten.
Wie überall gilt: Wo Einheimische und Arbeiter essen ist man grundsätzlich gut aufgehoben.
Die Preise variieren naturgemäß stark. Caffè und Cappuccino kosten in der „bar“ am „banco“ (Theke) etwa 80 cent / einen Euro, ein Glas Wein ab 60 Cent.
Vielfach angebotene “menù turistico” („primo, secondo, insalata“) können gut und preiswert sein - mit Getränken (¼ Wein oder Wasser, Caffè) ab 12 Euro.
Natürlich ist der Preis nicht alles: Ein Prosecco im Caffè Florian auf der Piazza San Marco mit dem im Mondschein glänzenden Dogenpalast und live Orchester ist unbezahlbar!
Besonders in Santa Croce, Cannaregio und Castello finden sich immer noch relativ viele, von außen meist anspruchslose Lokale in denen das Preis- / Leistungsverhältnis stimmt.
In der kulinarischen Oberklasse unbedingt zu empfehlen: Die „Osteria da fiore“ - berühmt wegen ihrer venezianischen Küche (kein Fleisch!), vielfach ausgezeichnet und meist ausgebucht.

In Venezia mobil

Das centro storico und auch die Inseln Giudecca, der Lido,, Murano und Burano sind gut mit den Vaporetti zu erreichen. Die Linien 1 und 82 befahren den Canal Grande von der Piazzale Roma bis zum Lido. Als Linie „N“ rund um die Uhr.
Die einfache Fahrt kostet 6 Euro/ Person für alle Linien (Fahrplan!).
Für einen kurzen Aufenthalt lohnen die Tageskarten mit unbegrenzter Benutzung auf allen Linien ab etwa 12 Euro/ Tag.
Bei einem längeren Aufenthalt ist die „carta venezia“ zu empfehlen (Passbild!), mit der eine Fahrt nur 1 Euro kostet.
Die Wassertaxen sind stets verfügbar - und teuer.

Gondelfahrten: Die Preise sind amtlich vorgeschrieben - Vorsicht vor Abzocke und vorher informieren.
Generell gilt: Man geht zu Fuß, entdeckt die Stadt für sich und kann sich kaum verlaufen.

Noch einige Hinweise:

- Viele Geschäfte haben von ca. 12 bis 16 Uhr geschlossen. Versuchen Sie es doch auch einmal mit einer Siesta, besonders im Sommer!

- Man gibt generell kein Trinkgeld - außer man ist ganz besonders zufrieden.

- Der Venezianer ist sehr höflich - tun Sie es ihm gleich, sei es im Vaporetto oder in Lokalen, man wartet z.B. grundsätzlich, bis ein Tisch zugewiesen wird.

- Wenn Sie etwas wissen wollen - warten Sie, bis Sie bemerkt werden - etwa im Lokal und fragen Sie dann höflich: „Posso fare una domanda?“

- Achten Sie auch Hochsommer auf Ihre Kleidung!

- Fahren Sie nie (nie!) schwarz.

- Jede bar mit Tischen hat eine Toilette („bagno“) - wenn Sie ihrer bedürfen, fragen Sie danach. Es gibt auch eine Reihe öffentlicher Toiletten gegen Bezahlung in allen „sestiere“. Aber unterlassen Sie unter allen Umständen die Verunreinigung der wenigen öffentlichen Parks oder „dunklen Ecken“.

Informationen und Unterlagen erhält man kostenlos im Informationsbüro im Erdgeschoß des Parkhauses an der Piazzale Roma und im Pavillon an der Haltestelle Vallaressa / San Marco.

(2007-2 pag 34)

Joomla Plugin
Cookies make it easier for us to provide you with our services. With the usage of our services you permit us to use cookies.
More information Ok Decline