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Arte in Val di Sella

Seit 1986 gehen in den Wäldern des Tales Gegenwartskunst und Natur eine ungewöhnliche Verbindung ein

Borgo Valsugana è una località situata nella Valsugana. Da questa valle si dirama la Val di Sella, posta al di sotto delle montagne dell’Altopiano dei Sette Comuni, dal Monte Ortigara fino alla Cima di Vezzana: qui si tennero terribili combattimenti durante la Prima Guerra Mondiale. Nella Val di Sella alcuni artisti incominciarono a realizzare già nel 1986 opere d’arte utilizzando materiali naturali e lasciandole esposte nel bosco. Gli artisti fondarono poi una società “Arte Sella” che acquistò un’area di alcuni ettari presso una vecchia malga per mostrare le loro opere.  Una passeggiata di alcuni chilometri dal nome “Percorso Arte Natura” permette di visitare nel modo migliore questo sito unico.

Ernst Haase

Ofterschwang,13. Januar 2012.
Wenn man von Trient durch das Valsugana an den Seen von Caldonazzo und Levico vorbei fährt bis Borgo Valsugana und von dort den Schildern in das Val di Sella folgt, stößt man nach einigen Kilometern auf einen Parkplatz mit einem Informationskiosk von Arte Sella. Dort beginnt ein "Percorso Arte Natura" entlang eines Forststräßchens. Die Gegend ist von großer landschaftlicher Schönheit, man befindet sich in einem Bergwald mit gemischtem Baumbestand, von dem bayerische Förster nur träumen können.

An diesem Weg finden sich zahlreiche Installationen der Arte Natura. Schon nach dem Betrachten einiger Objekte spürt man, wie hier natürliche Umgebung und Kunstwerk eine untrennbare Verbindung eingehen. Dadurch wird aus dem Weg ein neues museales Konzept, das so dynamisch ist wie die Natur selbst. Nicht nur, dass die Kunstwerke weitgehend aus dem Material erschaffen wurden, das von der Umgebung geliefert wird, sie sind auch dem Werden und Vergehen ausgesetzt, wie der Organismus des Waldes, in dem sie stehen.
Am Ende des Wegs ist man nicht mehr weit entfernt vom Areal einer Alm, der Malga Costa, die 1986 zum kulturellen Zentrum der Initiative Arte Sella ausgewählt wurde. Hier treffen sich seither in einer Biennale Künstler aus aller Welt, um die Idee der Arte Natura schöpferisch zu entwickeln. Dort stehen auch die räumlich größeren Werke in einem parkähnlichen Gelände. Neben den Almgebäuden und dem Empfangshaus gibt es einen umgebauten Stall, in dem Werke ausgestellt sind, die man der Witterung doch nicht aussetzen möchte und der als Versammlungsraum für kulturelle Veranstaltungen genutzt wird.

Schon entlang des Percorso Arte Natura und noch mehr bei der Malga Costa habe ich mich gefragt, was Arte Natura von Land Art und den minimalistischen Installationen der Arte Povera unterscheidet. Bei letzterer denkt man ziemlich schnell, dass sie gar keinen Bezug zur Natur hat. Zwar mögen Elemente der Installationen aus der Natur stammen, aber die Herkunft des Materials ist bedeutungslos. Nicht umsonst wurde der Witz erfunden, dass die Werke von Beuys in den Museen so stark gesichert werden müssen, weil sie sonst von den Putzfrauen als Müll entsorgt würden.
Um den Unterschied zur Land Art Strömung zu erkennen, habe ich die Werke des bekannten Protagonisten Andy Goldsworthy studiert. Er verwendet mit strenger Konsequenz nur natürliches Material aus der unmittelbaren Umgebung seines gewählten Arbeitsplatzes, Blätter, Dornen, Halme, dünne Zweige - das macht seine Gebilde häufig besonders ephemer, und er kämpft so oft mit widrigen Umständen der Natur: "I have held ice to ice seemingly for ages waiting for it to freeze, only to let go and see it drop off". Entstehen und Vergehen gehen ineinander über, ohne dass ein Zeitraum der Existenz überhaupt zustande kommt. Deshalb ist für ihn die fotografische Dokumentation besonders wichtig, um die Ästhetik seiner oft artifiziell wirkenden Objekte überliefern zu können.

Vielleicht liegt es daran, dass Land Art auf einem absteigenden Ast zu sitzen scheint. Nur die Erlebnispädagogik hat Land Art in Besitz genommen als Spielzeug für die Entwicklung der Kreativität von Kindern.
So eröffnete sich mir im Val di Sella bald, wodurch sich Arte Sella von den anderen Strömungen differenziert: Kunstwerk und natürliche Umgebung sind untrennbar miteinander verwoben; die Objekte würden im traditionellen Museumsraum ihren Sinn völlig verlieren. Man spürt ein tiefes Verständnis der Künstler für das Verhältnis der handwerklichen Gestaltung zu dem, was das Material hergibt. Dazu kommt ein neuer Zeitbezug: Jedes Objekt lebt mit den Jahreszeiten, denen es ausgesetzt ist. Deshalb ist auch der Besuch zu jeder Jahreszeit empfehlenswert, und ganz ausdrücklich auch im Winter. Licht und Schatten zu verschiedenen Tageszeiten eröffnen immer neue Ansichten.

Mehr als einmal begegnet man auf dem Percorso Arte Natura den kleinen, einfachen Schildern, die nur den Titel des Objekts und seinen Künstler angeben und sieht auf Anhieb gar nicht, wo sich die Objekte befinden, so stark ist die Integration von Kunst und natürlicher Umgebung. Noch mehr wird das deutlich am Ende der Tour, wenn man vor der "Cattedrale Vegetale" von Giuliano Mauri steht.
Wenn man durch diese dreischiffige Basilika wandert und erfährt, wie die Natur deren Entwicklung in durchaus nicht vorhersehbarer Weise bestimmt, kann über einfache Betrachtung hinaus eine höhere Beziehung zum Kunstwerk entstehen. Ich habe in der zeitgenössischen Kunst nie einen solchen Einklang zwischen dem Werk und dem Wesen der Natur empfunden wie bei Arte Sella.

Arte Sella ist mit wechselnden Öffnungszeiten ganzjährig zugänglich.
Informationen bekommt man über www.artesella.it. Die Öffnungszeiten sind telefonisch unter der Rufnummer(+39) 0461 751251 zu erfragen.

Bibliographie:     Arte Sella - The Contemporary Mountain
            © 2011 Silvana Editoriale Spa, Cinisello Balsamo, Milano           

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