Dettagli: Categoria: Musica; Pubblicato Martedì, 30 Novembre 2010 15:01

"La canzone napoletana"

Von den Anfängen im 19. Jahrhundert zum Liedervortrag in der Germeringer Stadthalle

Kirsten Ossoinig

Der Italiener Ugo Frigerio hatte bei den Olympischen Spielen die Goldmedaille im Marathonlauf gewonnen. Er stieg auf das Podium, die italienische Fahne wurde gehisst, aber die Kapelle spielte keine italienische Hymne. Der Dirigent hatte die Partitur vergessen. Augenblicke der Stille, die wie eine Ewigkeit wirkten. Und dann wurde „O’sole mio“ angestimmt. Das Publikum stand auf und applaudierte jubelnd. Dieser Vorfall fand in allen italienischen Zeitungen großes Echo.

Seit Ende des 19. Jahrhunderts erobert „La canzone napoletana“ die Welt. Im Jahr 1880 wurde „Funiculì Funiculà“ geschrieben und das Lied ist noch heute ein Faschings-Schlager in Deutschland. Und wer kennt nicht „O’ sole mio“, für viele fast schon so etwas wie die inoffizielle Nationalhymne Italiens. So wurde es tatsächlich einmal sogar benutzt: Es war im Jahr 1920 in Antwerpen.

Die Musik des vielleicht berühmtesten italienischen Lied wurde allerdings nicht in Italien geschrieben, sondern in der Ukraine: Der Dichter Giovanni Capurro befand sich in finanziellen Schwierigkeiten. Als Ausweg aus dieser Misere schrieb er die Verse von „O’ sole mio“ in der Hoffnung, einen Schlager zu schaffen und damit viel Geld zu verdienen. Die Verse gibt er an Eduardo Di Capua weiter, der mit seinem Vater auf dem Weg in die Ukraine war. Die Musik dazu schreibt Capua eines Tages in Odessa an der Schwarzmeerküste.

„O’ sole mio“ ist eines der Lieder, die der neapolitanische Tenor Giuseppe Del Duca am Freitag, den 24. November, ab 19.30 Uhr im Orlandosaal der Germeringer Stadthalle zum Besten geben wird. Begleitet wird er vom Vivaldi-Mandolinen-Orchester Karlsfeld und vom Chor des Italienischen Kulturinstituts. Das Konzert wird auf CD aufgenommen, die am Veranstaltungsabend reserviert werden kann. Der Eintritt kostet 10 Euro, Mitglieder der Deutsch-Italienischen Gesellschaft zahlen 7 Euro.

(2006-4 pg 21)