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Categoria: Turismo
Pubblicato Domenica, 21 Novembre 2010 17:27

Mart - Das Wunder von Rovereto

Ein überraschend modernes Museum in einer alten Stadt lässt immer mehr Autofahrer nach Rovereto abbiegen

Una visita a Rovereto per ammirare un grande museo d’arte moderna. Posto tra due palazzi del 1800 nella pittoresca cittadina presso Trento, il MART colpisce per la sua linea architettonica modernissima e ardita, opera dell’architetto Mario Botta: sotto la gigantesca cupola di vetro dell’agorà ci salutano le sculture di Mimmo Paladino. L’interno del museo, la cui superficie lo pone tra i più grandi del mondo, ci offre una prestigiosa collezione di opere moderne dedicate in gran parte al futurismo.

Jurczyk Jerzy

Auf dem Weg durch das Etschtal in Richtung Gardasee liegt 24 km südlich von Trient die altertümliche Stadt Rovereto mit ihren engen Gassen. Maulbeerbäume zeugen heute noch von der Grundlage ehemaligen Reichtums, der Seidenraupenzucht. Bemerkenswert sind die Herrenhäuser, die Paläste an der Piazza Rosmini und die pittoresk anmutende Altstadt. Trotzdem rasen tausende Autos jede Stunde an Rovereto vorbei. Man will schnellstens das Ziel - Milano, Torino, Rom oder die Strände an der Riviera und in Calabria - erreichen. Bei der Rückfahrt auf der gestaunten Autobahn denkt man über die Kilometer nach, die noch vor München, Hamburg oder Berlin liegen.

Seit zwei Jahren biegen aberimmer mehr Autofahrer nach Rovereto ab. Es hat sich herumgesprochen, dass sich das – besonders für die Kunstinteressierten - lohnt. Vor zwei Jahren, im Dezember 2002,wurde nämlich in dieser subalpinen Kleinstadt das Museum für Moderne Kunst eröffnet. Es ist eines der schönsten und interessantesten Museen Europas und besitzt eine Größe, die mit dem San Francisco Museum of Modern Art vergleichbar ist. Kein Wunder, dass man staunt, wenn man an die bescheidenen Dimensionen einer Stadt wie Rovereto denkt. 50 Millionen Euro hat die Provinz Trient als Bauherr aus eigener Kraft für das Projekt aufgebracht – ein nennenswertes Beispiel ambitionierter Kulturpolitik.

Das MART in Rovereto ist ein großes Museum, das sich klein macht, weil der weltberühmte Schweizer Stararchitekt Mario Botta den mächtigen Bau von der Straße weg, in den Rücken zweier historischer Palazzistellte. Es ist ein Museum ohne Fassade.

 

Botta hat auf eine Frontansicht verzichtet. MART entwächst einfach dem leeren Platz hinter zwei Häusern aus dem 18. Jahrhundert, dem Palazzo Annone und dem Palazzo Alberti. Der runde offene Raum, in den die Gasse zwischen den beiden Palazzi mündet, wird so zum Museumseingang, bedeckt von einer gläsernen Kuppel. Man muss wissen, dass MART die wichtigste öffentliche Sammlung futuristischer italienischer Kunst besitzt. Die Funktionen der drei Stockwerke wurden klar aufgeteilt: ebenerdig das Forschungsinstitut des Futurismus und das Archiv des 20. Jahrhundert ("Novecento"); im ersten Stock die Ausstellungshallen; im zweiten die Sammlung selbst. Das Museum für moderne und zeitgenössische Kunst von Trient und Rovereto entstand 1987 als Selbstverwaltungsköperschaft der Autonomen Provinz von Trient.

Es umfasst drei Ausstellungssitze: den "Palazzo delle Albere", das Museum Depero, das gerade renoviert wird und folglich zeitweilig geschlossen ist, und den großen architektonischen Komplex, der am 15. Dezember 2002 eingeweiht und vom Tessiner Architekten Mari Botta in Zusammenarbeit mit dem Ingenieur Giulio Andreolli aus Rovereto entworfen wurde. MART soll zu einem weltweit vernetzten Zentrum für zeitgenössische Kunst werden. Der neue Sitz befindet sich zwischen Corso Bettini und der dahinter liegenden Hügellandschaft. Es verwebt das Alte mit dem Neuen und fügt sich nahtlos in das Stadtbild ein. Eine Allee, die auf der freien Fläche zwischen den beiden historischen Palazzi entstand, führt zur Mitte der Piazza, um die sich der MARTKomplex entwickelt. Die Piazza ist eine moderne "Agora" und misst einen Durchmesser von 40 Metern, ganz wie das Pantheon in Rom, wobei die Aufnahmekapazität bei 1200 Personen liegt.

Sie ist mit einer 25 Meter hohen Stahl- und Glaskuppel bedeckt, die über dem in der Platzmitte aufgestellten Brunnen geöffnet ist. Die Besucher werden von zwanzig menschengroßen Skulpturen von Mimmo Paladino begrüßt. Das Museum ist in vier Etagen untergliedert. Der Eingangsbereich sorgt für Informationen, Verpflegung und Literatur. Im Souterrain ist das "Archivio del ’900" und die Bibliothek. Die Räume für die Wechselausstellungen, die Museumspädagogik und die Büros sind im ersten Stock. Im zweiten Stock führt eine gläserne und stählerne Brücke zu einer circa 3.800 qm großen Fläche. Das ist der Sitz der Daueraustellung des Museums, die in zwei geräumige Sektionen gegliedert ist. Das Museum in Zahlen: ein 29.000 Quadratmeter großes Kulturzentrum. Für die Außenverkleidung wurden 16.377 flache, gebogene und geformte gelbe Steinplatten aus Vicenza verwendet. Die Gesamtausstellungsfläche des MART-Museums beträgt 6.000 qm.

Die wertvollen Kunstschätze des MART-Museums, die es im Laufe der Jahre durch Erwerbungen, Schenkungen und Hinterlassenschaften namhafter Privatsammlungen ansammelte, umfassen über 7.000 Kunstwerke, wie Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen. Ein bedeutender Teil der Sammlung ist dem Futurismus gewidmet. Der Künstler Fortunato Depero hinterließ dem Museum circa 3.000 Kunstwerke: Zeichnungen, Gemälde, Skulpturen und Wandteppiche. Das Novecento Italiens ist vertreten durch die Sammlung Giovanardi mit den Meisterwerken von Mario Sironi, Massimo Campigli, Carlo Carrà, Osvaldo Licini und durch bedeutende Zeichnungen von Giorgio Morandi. Zu den großartigen Kunstschätzen des Museums gehören auch Kunstwerke von Gino Severini, Giorgio de Chirico und Felice Casarotti.

Die abstrakte und informelle Stilrichtung wird durch die Kunstwerke von Fausto Melotti, Lucio Fontana, Alberto Burri, Afro, Toti Scialoja, Gastone Novelli, Emilio Vedova, Antonio Sanfilippo, Carla Accardi und vielen anderen Künstler der italienischen Szene der Fünfziger und Sechziger Jahre vertreten. Kurz von der Eröffnung wurde die MART-Sammlung um eine Reihe von Kunstwerken der wichtigsten Protagonisten der amerikanischen Pop-Art, darunter Andy Warhol, Robert Rauschenberg, Claes Oldenburg, Roy Lichtenstein, Jim Dine und Tom Wesselmann bereichert, alles Werke, die aus der Sammlung von Ileana Sonnabend aus New York stammen. Dank der Sammlung Panza di Biumo wurden die zunstwerke großer amerikanischer Künstler der Achtziger und Neunziger Jahre gezeigt.


Dem Museum gelang es in den letzten Jahren, durch konsequente Planung der Sammlungen, bedeutende Werke von Künstlern zu erwerben, die zu den Interpreten der Avantgarde der Siebziger und Achtziger Jahre gehören: Alighiero Boetti, Mario Merz, Giulio Paolini, Salvatore Scarpitta und Jannis Kounellis. MART ist auch der persönliche Erfolg der Direktorin Gabriella Belli. 20 Jahre lang bereitete sie beharrlich ihr Lebenswerk vor. In jahrelanger Kleinarbeit überzeugte Belli Landesund Kommunalpolitiker, bemühte sich um Ankäufe und Leihgaben und rükkte mit über 100 Ausstellungen die kulturbeflissene Kleinstadt Rovereto südlich von Trient in den Blickpunkt internationaler Aufmerksamkeit. "Räume der Kunst" hat sie die Eröffnungsausstellung genannt. MART präsentierte sich seinen Besuchern mit "einem Rundgang durch die Ausdruckswelten des 20. Jahrhunderts". Vom Trentiner Giovanni Segantini bis zur Visual Art. 100 Leihgaben aus aller Welt ergänzten die eigenen Exponate. Belli wollte damit "Beziehungen,  Bruchlinien, Wechselwirkungen und Affinitäten" aufzeigen - vom Kubismus über den Futurismus bis zur Konkreten Kunst, von der Pop-Art über den Wiener Aktionismus bis zur Performance-Art.


Zur Zeit sind in MART folgende Ausstellungen zu sehen: "La Collezione permanente del XIX secolo. Da Hayez a Boccioni” (Palazzo delle Albert, Trento, bis November 2005), "Il laboratorio delle idee. Figure e immagini del '900. Capolavori dalle raccolte permanenti del Mart” (bis November 2005), Fotoaustellung "Mimmo Jodice dalla Collezione Cotroneo” (bis 13. Februar 2005), "Il Bello e le Bestie. Metamorfosi, artifici e ibridi, dal mito all’immaginario scientifico” (bis 8. Mai 2005), "Il Palcoscenico delle Avanguardie. Il teatro di danza come luogo della rivoluzione artistica del XX secolo.” ( bis 16. April 2005) und "Ceramica sovietica.

Fondo Sandretti del ‘900 russo” (bis 13 Februar 2005). Erwartungsgemäß ist MART – als Touristen-Attraktion - ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor für seine Provinz geworden. Internet-Seiten aller Hotels beweisen es ganz deutlich. Es wundert nur, dass die Homepage des Museum selbst - www.mart.tn.it - (dunkler Hintergrund, extrem kleine Buchstaben, keine deutschsprachige Version) sehr schlecht und ohne Rücksicht auf die Besucher konzipiert ist. Wahrscheinlich nach dem Motto: "Es gibt keine Rose ohne Dornen”.

(2005-1 pag 17)

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